03 Was haben wir da eigentlich genau reserviert?

Das Haus schnappt uns also keiner mehr Weg 🙂

Aber was hatten wir denn da genau reserviert? Wir hatten uns das Grundstück vorher mal angeschaut. Die nahe B236 hört man. Mit dem baulichen Schallschutz wird es im Haus aber später keine Probleme geben.
Auf dem Grundstück steht derzeit noch ein abbruchreifer Resthof mit Scheune. OK, der ist schnell abgebrochen und durch den Brecher gejagt. Aber was wird denn da jetzt genau gebaut?

Reihenhaus ist ja nicht gleich Reihenhaus!


Resthof auf dem Grundstück im November 2015

Die Deutsche Reihenhaus baut drei verschieden Typen Reihenhaus (81qm, 116qm, 141qm). In unserem Wohnpark werden die Typen 81 und 141 gebaut.

In der neuen Bau-Variante (so ca seit 2018) sind die Häuser leicht im Grundriss verändert und haben durch eine Gaube (über deren Nutzen man bei den neuen Grundrissen streiten kann) knapp 3 – 4 m² mehr Wohnfläche.

Die Häuser haben keinen Keller und werden aus Betonfertigteilen gestellt. Die Innenwände sind fast ausschließlich aus Leichtbauwänden (Rigips) gestellt. Die Häuser haben innerhalb einer Reihe ein gemeinsames Streifenfundament, aber geteilte Bodenplatten und getrennte Haustrennwände mit einer ca. 5cm stärken Dämmung dazwischen. Die Außenwände bestehen aus 10cm Stahlbeton mit 20cm Außendämmung (als WDVS). Das Dach ist ein Satteldach als Pfettendach. Ich wurde über diesen Blog mal gefragt, ob die Häuser auch tief genug gegründet sind, also frostfrei….. nun, ich würde sagen ja, natürlich. Sonst wird es mit der Baugenehmigung auch schwierig.
Es gibt einen Abstellraum und einen ausreichend großen Spitzboden. Trotzdem wird man sich von einige Sachen aus dem Keller trennen müssen.
Die Versorgung der Häuser mit Strom, Wärme, Wasser, Fernsehen, etc. erfolgt über einen gemeinsame Technikzentrale. Die Wärme (und bei Bedarf auch Stromversorgung) wird über einen Contractor, in unserem Fall die OVE GmbH, geliefert. In der Technikzentrale steht dafür eine Kraft-Wärme-Kopplung.
Bei der Wahl des Stromlieferanten kann man frei wählen, wobei die OVE faire Tarife hat. Bei der Wärmeversorgung ist man für die nächsten 20 Jahre festgelegt. Da gibt es nur einen Anbieter, die OVE, und die muss man nehmen.

Die Außenanlagen werden größtenteils von der Deutschen Reihenhaus erstellt. Dazu gehören die Grünflächen, aber auch die Terrassentrennwände und ein Teil der Zäune und Hecken. Nur der eigene Vorgarten und der eigene Garten muss noch gestaltet werden.

Am Tag der Übergabe kann man davon ausgehen, dass der Wohnpark so ziemlich komplett fertig ist. Keine Baustrasse, kein Baulärm oder Baudreck. Die DRH übergibt normalerweise erst, wenn alles fertig ist.

Der Wohnpark hat die Rechtsform einer Eigentümergemeinschaft, also keine Realteilung!
D.h., der Wohnpark wird über eine professionelle Hausverwaltung verwaltet. Diese kümmert sich um die laufenden Geschäfte (Versicherungen, Beiträge, Abrechnung, Müllgebühren, etc.), man muss sich aber später wegen aller Kleinigkeiten mit der Eigentümergemeinschaft einigen. Bauliche Änderungen bedürfen immer der Zustimmung aller Nachbarn (und das heißt, jeder muss dafür sein! Eine Enthaltung reicht schon, dass man z.B. keine Terrassenüberdachung machen kann o.Ä.). Ein Haus in einer Eigentümergemeinschaft ist nichts für Soziopaten, Eigenbrötler oder Menschen mit Sperrvermerk bei der Rechtsschutzversicherung. Solange man dort wohnt, wird man auf eine gute Nachbarschaft angewiesen sein und sollte auch bereit sein, seinen Teil dafür zu leisten.

Bei den Häusern kann man nur wenige Sachen optional aussuchen. Wir fanden Netzwerkkabel sinnvoll, da im Stahlbetonbau das WLAN schnell an Leistung verliert. Die Vorbereitung der Bäder (inkl. aller Sanitärgegenstände etc.) haben wir auch gewählt. Da es aber nur eine Sorte Badfliesen gibt (und die uns nicht so gefällt), haben wir uns dafür entschieden, selbst zu fliesen. Aber dazu an späterer Stelle mehr). Ach ja und die 300€ Aufpreis für weiße Innentüren haben wir auch gerne gezahlt. Wie fast alle Nachbarn.

Bei der Übergabe bekommt man später ein fertiges Reihenhaus, welches innen aber (mit Ausnahme der optionalen Bäder) ein nackter Rohbau ist. Dort muss man alle Wände, Decken und Böden bearbeiten. Ebenso sind ggf. Kabel für elektrische Antriebe der Rollläden zu verlegen oder Stromkabel zum Gartenhaus. In unserem Fall mussten wir z.B. den Boden der beiden Obergeschosse komplett mit Ausgleichsmasse nivellieren, da für Massivholzdielen die Unebenheit der Fertigteildecken zu groß war. (aber dazu später mehr). Also auch nach der Übergabe ist später noch genug zu tun. Wer meint, das alles mit Freunden und Familie machen zu können, der hat später recht einsame Geburtstage und keine Freunde mehr. Die späteren Restarbeiten sind doch auf Grund der großen Flächen beachtlich.

UPDATE für die neuen Haustypen:
Hier hat sich ein bisschen was verändert. Der Grundriss im EG hat (wahrscheinlich aufgrund des Vorgartenschrankes) zugunsten des Flures in der Küche an Breite verloren. Damit ist man im Küchenlayout etwas eingeschränkter. Wir haben auf der Küchenwand zum Flur hin Kühlschrank, Gefrierschrank und Backofen, Mikrowelle. Das dürfte im neuen Grundriss dann eng in der Küche werden.

Im Dachgeschoss gibt es auf der Frontseite jetzt eine Gaube. Diese ist aber nicht wirklich breit und es wird auch schwer, dafür eine ordentliche Verdunklung zu bekommen. mit der Gaube sind die beiden Dachgeschosszimmer nicht mehr annähernd gleich groß. (so war es nämlich vorher). Jetzt muss man sich bei zwei Kinderzimmern im Dachgeschoss tatsächlich entscheiden, welches Kind man lieber hat….(ja ich weiß, das war jetzt gemein). Dafür scheint das Bad im DG jetzt ein kleines bisschen größer geworden zu sein. Dort gibt es jetzt auch einen Waschmaschinenanschluss….sehr sinnvoll!

Man kann jetzt auch die Wand- und Bodenbelagsarbeiten mit beauftragen. Ich habe es mal überschlagen, wirklich günstig ist es nicht…. aber es spart viel Zeit und ggfls. Ärger. Es kommen im Haus doch sehr viele Flächen zusammen. Da muss man erstmal einen Handwerker finden, der das dann nach der Hausübergabe schnell fertigstellt. Handwerker werden übrigens auch nicht billig sein. Großer Vorteil, dass Haus wäre bei Übergabe tatsächlich bezugsfertig! Man könnte also tatsächlich nach der Übergabe nach 10 – 14 Tagen komplett eingezogen sein. Krass.

Alternativ muss man einen guten, zuverlässigen, günstigen, sorgfältigen, termintreuen Handwerker finden….. VIEL GLÜCK! Oder halt Schwiegerväter und Freude strapazieren, auf die Gefahr, dass man auch mit Pfusch leben muss oder am Ende den Helfern die Lust und Kraft ausgeht, und man doch einen Profi braucht – für Geld…