04 Die Optionen / Sonderausstattung

Alle Häuser sind gleich – zumindest fast.

Mal abgesehen davon, dass es im Wohnpark Reihenmittelhäuser und Reihenendhäuser gibt und jeder entweder einen Stellplatz oder eine Garage dazukaufen musste, sind sonst die Häuser bis auf Marginalien identisch.

Alle Innen-Maße, Positionen und Anzahl von Schaltern und Steckdosen, Türen, Ausführungen von Leitungen und Installationen sind identisch. Und da kann man auch nichts ändern! Erst nach der Übergabe des Hauses kann man bei Bedarf die Position von Lichtschaltern ändern oder Heizkörper umlegen, Kabel ziehen oder eine Fußbodenheizung (nur im Erdgeschoss möglich) einbauen lassen.

Es gibt aber ein paar Dinge zur Auswahl.

Fliesenarbeiten im Obergeschoß: Das heißt, die DRH fliest Boden und Wände, sowie Dusche des Bades im 1. Obergeschoss. Es werden alle Fugen verfugt und die Sanitärgegenstände (Waschbecken, Toilette, etc.) montiert und angeschlossen. Kurz gesagt: Das Bad im Obergeschoss ist bei Übergabe komplett und funktionsfähig. Eine Glastür für die Dusche sollte man noch einkalkulieren, die DRH liefert eine Duschvorhangstange. Man bekommt aber nur die Fliesen, welche die DRH im Musterhaus vorgesehen hat – und keine anderen! Eine Auswahl gab es nicht. Und es wird nur so gefliest, wie im Musterhaus gezeigt. Wer einen höheren Fliesenspiegel möchte, oder Änderungen im Verband, der wird sich mit der Vorgabe der DRH abfinden müssen.
Lässt man die Option weg, so bekommt man alle Sanitärgegenständen lose bei Übergabe des Hauses mit überreicht. Das sind die Armaturen, Sanitärkeramik, Heizkörper etc. Der Trockenbau für Waschtisch, Toilette und Dusche ist errichtet. In der Dusche ist ein Wedi-Element mit ACO-Rinne montiert und angeschlossen. Die Badewanne ist mit Wannenträger montiert und angeschlossen. Die Decke ist abgehängt und mit Halogen-Einbauspots versehen. Es fehlen aber alle Fliesenarbeiten. Wer selbst Fliesen möchte muss bedenken, dass unter die Bodenfliesen eine Entkopplungsmatte muss. (z.B. Blanke permatt o.Ä.).


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Fliesenarbeiten im WC und Diele: Das heißt, die DRH fliest Boden und Wände im Gäste-WC im Erdgeschoss, fliest den Boden des Eingangsflures und montiert die Sanitärgegenstände. Heißt praktischerweise auch, das WC im Erdgeschoss ist bei Übergabe voll funktionsfähig.


Wählt man die Option nicht, so bekommt man den Flur mit rohem Estrich. Das Gäste-WC ist bereits mit dem Trockenbau und UP-Spülkasten, sowie Waschtischträger versehen. In der Decke sind zwei Halogen-Spots in einer Abkofferung. Man bekommt bei der Übergabe ein Waschbecken, WC-Tiefspüler mit WC-Sitz, sowie die Armaturen (Grohe) etc. übergeben.

Wählt man das Fliesenarbeiten-Paket, so bekommt man auch hier nur die DRH-Standardfliesen. Eine Abweichung ist wohl nicht möglich.

Wir haben auf die Fliesenarbeiten verzichtet, da wir gerne im ganzen Erdgeschoss den gleichen Bodenbelag wollen. Außerdem brauche ich für mein Aquarium einen Anschluss für Wasser und Abwasser ins Wohnzimmer (unter die Treppe) und muss daher eh nochmal den Trockenbau hinter dem WC öffnen und eine Kernbohrung durch die Wand machen.

Aufpreis für weiße Innentüren: Standardmäßig würde man Innentüren mit Buchedekor bekommen. Das ist Geschmackssache. Weiße Türen sehen meiner Meinung nach einfach schöner aus. Montiert werden von der DRH dann Türen mit Röhrenspaneinlage und CPL-Beschichtung. Die Türen sind bezüglich Qualität und Oberfläche echt in Ordnung. Auf die Position Innentüren ganz zu verzichten macht aus meiner Sicht garkeinen Sinn, es sei denn, man kommt sehr günstig an Türen (dann aber wohl mit günstigerem Wabenkern) und rechnet sich die Eigenleistung, die Türen zu montieren, schön. Der Aufpreis für weiße Türen ist (auch im Nachhinein gesehen) gut investiert.

 

 

Ständerwand zur Küche: Zwischen Wohnzimmer und Küche kommt eine Rigipswand mit Tür. Freunde der deftigen Küche können so natürlich die Gerüche in der Küche behalten. In unserem Wohnpark hat das niemand gewählt.

Luke mit Treppe zum Spitzboden: Damit ist die ausklappbare Holztreppe vom Flur im Dachgeschoss zum Spitzboden gemeint. Ich fand den Preis recht stolz. Die Montage ist nämlich zu zweit durchaus zu schaffen. Allerdings kann man nicht die billigste Dachbodentreppe im Internet bestellen, da die Bodentreppe auf Grund des KfW-Standards gewisse Anforderungen erfüllen muss. Fazit: für versierte Heimwerker ist es eine lösbare Aufgabe, die Bodentreppe zum Spitzboden selbst zu montieren.

Sicherheitspaket Fenster: Das erschloss sich mir nicht so ganz, wenn ich es richtig sehe, dann ist es eine Ausstattung der Fenster im EG mit abschließbaren Griffen. Ob noch zusätzliche Pilzzapfen in das Fenster kommen, weiß ich nicht genau.

Vorbereitung Duschbad im Dachgeschoss: Sehr sinnvoll. Im Dachgeschoss wird der Abstellraum als Duschbad vorbereitet. Also Toilettenspülung als UP-Element am Registerschacht, Wasseranschluss für Duscharmatur und Waschtisch mit den jeweiligen Abflussrohren. Und dazu die Heizungsvorbereitung im Registerschacht. Sollte man irgendwann mal dort ein Bad hinbauen wollen, dann ist jetzt der Moment diese Option zu wählen. Alles andere ist danach nur mit erheblichem Aufwand zu lösen. Man muss ja nicht zwingend eine Dusche einbauen. Auch der Ausbau als zusätzliche Toilette und Hauswirtschaftsraum wäre ja denkbar.

Duschbad im Dachgeschoss, Sanitärgegenstände: Hätte ich das mal genommen :/ Hier würde dann die Dusche als Trockenbau vorbereitet. Wedi-Element mit ACO-Rinne montiert. Waschbecken, Waschtisch- und Duscharmatur, Toilette mit Sitz und der Heizkörper nebst Ventilen geliefert.

Fliesenarbeiten Duschbad im Dachgeschoss: Hier ist das gleiche zu sagen, wie bei den Fliesenarbeiten im EG und 1. OG.

Netzwerkkabel: Das macht wirklich uneingeschränkt Sinn. Die Qualität der WLAN-Verbindung im Haus ist durch die Stahlbetondecken recht schnell an ihren Grenzen. Im Dachgeschoss hat man keine Verbindung mehr zum Router im EG. Das ist, insbesondere, wenn man oben ein Arbeitszimmer haben möchte, echt ärgerlich. Das kann man nur mit LAN-Kabel lösen.
Aber Achtung: es werden nur die reinen Netzwerkkabel (also Rohkabel) vom Register im EG in alle Wohnräume gezogen. Das Kabel ist nicht gecrimpt und endet ohne Stecker in den Dosen. Wer das später nutzen möchte, muss alle Kabel noch crimpen und z.B. in Dosen mit RJ-45 Anschluss legen lassen. Ebenso macht ein Patch-Panel im EG-Register dann Sinn.
Jedenfalls kann man so beispielsweise einen zweiten Router im Dachgeschoss anschließen. Ist auf jeden Fall sicherer, als einen Repeater zu verwenden.

Automatischer Türöffner: Dabei handelt es sich wohl um die Vorbereitung der Haustür mit einem elektrischen Türöffner und die entsprechende Verkabelung zum Flur im OG und DG. Wenn ich es richtig verstanden habe, sind dabei aber die Sprechstellen im OG und DG nicht enthalten. Wenn man das wählen möchte, sollte man wohl nochmal explizit nachfragen. Aber jetzt mal ehrlich, wer braucht bei einem Einfamilienhaus denn bitte eine Sprechanlage? Ich jedenfalls nicht.

Dachflächenfenster im Eckhaus: Hierbei handelt es sich einfach um zwei Dacflächenfenster in der Dachfläche. Zusätzlich zu den Fenstern in der Giebelwand. Der Preis ist OK.
Achtung: Wenn man die Option mitbestellt, dann hat man am Tag der Übergabe je ein Dachfenster und ein normales Fenster in den Räumen des Dachgeschosses. Da es sich bei nachträglichem Einbau eines Dachfensters um eine „Bauliche Änderung“ handelt, bräuchte man nach der Übergabe des Hauses die Unterschrift aller anderen Hauseigentümer im Wohnpark. Und zwar müssen wirklich ALLE ausdrücklich zustimmen. Stimmt einer nicht zu oder enthält sich, kann man die Dachflächenfenster nicht nachträglich einbauen oder müsste sie wieder ausbauen!
Sollte man im Eckhaus die zwei zusätzlichen Fenster haben wollen, dann unbedingt mitbestellen. Nachträglich in Eigenregie solche Fenster einzubauen kann aufgrund der Konstellation der Wohnungseigentümergemeinschaft schief gehen!

 

 

 

TÜV- oder DEKRA-Abnahme:
Das war für mich jetzt nicht so interessant, da ich selbst Bauingenieur bin und mir die Bauausführung auch selbst anschauen konnte. Wer mit professioneller Baubegleitung einfach besser schläft, sollte bei einer solch großen Investition wie einem Reihenhaus die Kosten nicht sparen. Hier lohnt für den Laien bestimmt der Preisvergleich. Es muss nicht immer eine der großen Prüforganisationen sein. Abraten kann ich von „Stammtisch-Baugutachtern nachdem Motto „nach dem Krieg hatte ich auch mal gesehen, wie ein Haus gebaut wird“. Denn gut gemeint ist nicht gut gemacht und ein solcher „Laien-Experte“ redet einem nachher nur das Haus schlecht und sowas ist schlecht für den Blutdruck und die spätere Zufriedenheit. Denn ein echter Laien-Experte definiert sich natürlich über die gefundenen Mängel, egal ob es tatsächlich welche sind.
Insgesamt kann man sagen, dass die DRH sehr standardisiert baut und aufgrund des hohen Vorfertigungsgrades und der immer gleichen Ausstattung mit immer gleichen Nachunternehmern viele Fehler schon an der Basis minimiert. Trotzdem kann es natürlich zu kleineren Mängeln kommen. Nicht jeder empfundene Mangel ist rechtlich auch wirklich einer, denn die Toleranzen im Hochbau lassen kleinere Abweichungen zu.Ich hatte für die interessierten Nachbarn unseres Wohnparks für die spätere Abnahme eine Check-Liste mit 450 Punkten erstellt, welche letztlich bei den Nachbarn gut ankam. Der Bauleiter der DRH fand die Liste sehr nervig, trug es aber mit Fassung. Zumal die aufgetretenen Mängel im Vergleich zu den Baustellen, die ich sonst so beruflich kenne eher lächerlich waren. Man muss halt sagen, dass die Toleranzen im Hochbau etliches zulassen, was subjektiv als Mangel empfunden wird, objektiv aber keiner ist. Aber dazu später mehr.

Für die Abnahme kann ich nur den Tipp geben, sich Zeit zu lassen, alles anzufassen und Flächen, Kanten und Oberflächen mit den Händen abzugehen. Da fühlt man viel mehr, als man bei gutem Licht sehen könnte. Echte Fehler oder Mängel beseitigte die DRH bei uns und unseren Nachbarn stets ohne Murren. Warum sollte dort auch Stress gemacht werden? Das Produkt DRH-Haus ist ausgereift. Alle Fehler im System hat die DRH in den letzten 10 Jahren schon mal gemacht und daraus gelernt. Pfusch oder Fehler der Handwerker sind für die DRH doch gar kein Problem. Das gibt sie einfach an die ausführenden Firmen weiter, ohne dass das in Köln jemanden bei der DRH auf die Palme bringen kann. Denn die Handwerker sind der DRH gegenüber ja auch in der Gewährleistung. Und welcher mittelständische Handwerksbetrieb wäre so blöd, sich wegen einer falsch angeschlossenen Steckdose bei einem Haus in Dortmund die nächsten zwanzig Projekte mit der DRH zu versauen? Denn eines hatten mir alle auf der Baustelle bestätigt, die DRH ist wohl auch als Auftraggeber sehr interessant.

Also: Wer mit Gutachter besser schläft, der sollte es machen, kann aber auch ein Architekturbüro vor Ort mal nach den Preisen fragen.
Wer ohne Gutachter auskommt, hat 5 Jahre Zeit, alle Mängel zu finden, denn so lange ist die Gewährleistung der DRH auf das Haus.

Luftdichtigkeitstest: Den braucht man, wenn man ein KfW-Darlehen nutzt!

Leider ist nicht vorgesehen, dass man beim Test dabei ist. Es wird auch durch den Sachverständigen standardmäßig keine Leckage-Prüfung gemacht. Es geht hier letztlich nur um das Attest, dass das Haus den energetischen Standard der KfW erfüllt. Ich war (später zum Ende der Bauphase) zufällig da, als mein Haus  getestet wurde.


 

 

 

 

 

 

 

Ich konnte den Sachverständigen, nachdem wir uns darüber ausgetauscht hatten, dass wir wohl beide vom Fach sind, motivieren, den Modus „Leckageortung“ am Ventilator einzustellen. Dabei stellte ich dann Undichtigkeiten des Hauses am Wandanschluss des Daches zum Kniestock fest (Fuge war nicht dauerelastisch verschlossen). Ebenso an der unteren Ecke der vorderen Hauswand mit der Haustrennwand im 1.OG (Fehlstelle im Mörtel zwischen Deckenplatte und Wandelement) und einer der Steckdosen im Wohnzimmer (Kabeldurchführung zur Außenleuchte nicht ganz ausgeschäumt).

Welche Sonderausstattung hätten wir uns optional gewünscht?
– Elektrifizierung des Gartenhauses
– erhöhter Berührungsschutz der Steckdosen (Kindersicherungen)
– Vorbereitung für elektrische Rollladenantriebe
– Terrassentür mit Profilzylindergetriebe (also von außen abschließbar)
– zumindest Vorbereitung der Garage und Stellplätze für E-Mobilität (also Starkstrom, damit man ne Ladesäule anschließen kann)
– Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung (also mit Kreuzplattenwärmetauscher)